Schlimmer geht’s nimmer.

Gesammelte Anekdoten aus der Anorexie

Wie wohl die meisten Magersüchtigen dachte auch ich lange Zeit, dass all die Verrücktheiten, zu denen meine Erkrankung mich trieb, buchstäblich einzigartig seien. Durch die zahlreichen Mails von anderen Betroffenen, die ich im Zuge dieses Blogs und meiner Buchveröffentlichung erhalten habe, wurde ich eines Besseren belehrt. Die erstaunlichen Parallelen in unseren krankheitsbedingten Verhaltensweisen sind auf der einen Seite natürlich traurig. Andererseits aber spenden sie auch Trost, indem uns gezeigt wird: Wir sind mit und in unserem Wahnsinn nicht allein.

Freilich macht diese Erkenntnis die ganze Angelegenheit keinen Deut angenehmer und ich folge auch nicht dem Motto, geteiltes Leid sei halbes Leid. Halbe Portionen kennen wir alle wohl nur zu gut und die haben noch keinen von uns glücklich gemacht, nicht wahr…? Dennoch besteht zwischen uns Anorektikern meiner Meinung nach ein… nennen wir es „Kommunikationsdefizit“. Denn im Gegensatz zu Nahrung ist das Einzige, was viele von uns Magersüchtigen in sich hineinfressen, die Scham und Hilflosigkeit über all die Zwänge und Tricks im Zusammenhang mit Kalorienreduktion und dem Vermeiden von Mahlzeiten. Und wenn irgendwann im Zuge des ohnehin unglaublichen Krankheitsverlaufs die noch viel unglaublicheren Fressanfälle die Bühne dieses Trauerspiels betreten, wächst die eigene Verzweiflung auf Grund des ultimativen Kontrollverlusts ins Unermessliche. Wir verlieren die Kontrolle über die Kontrolle. Der Super-GAU. Schlimmer geht’s nimmer. Von diesen Essattacken mag man selbst seinem Therapeuten noch weniger zu berichten als davon, wie man beim Restaurantbesuch löffelweise Reis im Regenschirmständer neben dem Tisch entsorgt.

Wir Magersüchtigen sind gemeinhin nicht gerade Experten darin, offen über unsere Probleme zu sprechen. Das ist einer der Gründe, warum wir erkranken. Wir versuchen alle Herausforderungen und Schwierigkeiten in unserem Leben selbständig zu bewältigen, was prinzipiell ja erstmal eine gute Sache wäre, wenn sich unsere Sehnsucht nach vollständiger Kontrolle und Autonomie nicht irgendwann zu einem pathologischen Krankheitsbild auswachsen würde.

Es ist auf mehreren Ebenen hilfreich für alle von uns, wenn wir anderen Menschen eingestehen, zu welchen Denk- und Handlungsmustern uns die Anorexie treibt. Ich persönlich habe für mich diesbezüglich mit den Schilderungen in meinem Buch alle Mauern niedergerissen und die Reaktionen darauf waren von Betroffenen wie von „Normalessern“ gleichermaßen positiv. Ihre Resonanz zeigte mir, dass ich auf Verständnis und Empathie stoße, wenn ich meine als solche empfundenen Fehler und Schwächen offenbare. Meine Angst vor Ablehnung und davor, in den Augen meiner Mitmenschen schlichtweg als lebensunfähiger, „irrer“ Versager dazustehen, erwies sich als völlig falsch. Diese Tatsache nahm mir nicht nur das Einsamkeitsgefühl, das ich während meiner aktiven Anorexie stets mit mir herumtrug, sondern ermöglichte mir auch eine (zumindest teilweise) Abkehr von meinem latenten Perfektionsstreben. Die Emails und Briefe, die mich zusätzlich von anderen Erkrankten erreichten, gaben mir außerdem endgültig die Gewissheit, dass ich mit meinen krankheitsbedingten Neurosen keineswegs die Einzige war, sondern dass neben mir im Boot zahlreiche weitere Betroffene sitzen. Dass sie mir in ihren Berichten mit der gleichen Offenheit begegnen wie ich ihnen in meinen Texten entgegentrete, ehrt mich sehr, zeigt aber auch, dass durchaus der Wunsch danach besteht, sich über das Erlebte auszutauschen.

Viele der an mich adressierten Nachrichten verdeutlichen darüber hinaus, dass eine Menge Magersüchtige einen scharfen Blick für die Komik in der Katastrophe haben. Der wirklich rabenschwarze Humor, mit denen einige Zusendungen durchsetzt sind, ist nichts für sensible Gemüter. Aber ein französisches Sprichwort lautet: „Lächerlichkeit tötet sicherer als jede Waffe.“ Wenn das auch auf die Anorexie zutrifft, soll es mir mehr als recht sein.

Weil mir selbst die Zuschriften anderer geholfen haben, entschließe ich mich dazu, nachfolgend einige Ausschnitte dessen zu veröffentlichen, was mir andere Betroffene in den Nachrichten über ihre Anorexie geschildert haben. Natürlich geben hierbei nicht alle Anlass zum Schmunzeln, aber Ziel ist es einen Querschnitt dessen abzubilden, was diese Krankheit mit einem Menschen alles anstellen kann. Die aufgeführten Zitate sind lediglich kurze Einblicke in für gewöhnlich längere Schriftwechsel, aber ich denke, der Zusammenhang wird ersichtlich, wir haben da ja Erfahrung…:

 

„Nein, ich bescheiße nun in der Therapie nicht mehr beim Wiegen. Die 10 Birnenbleigewichte á 200 Gramm, die ich mir ineinem Angelshop bestellen wollte und bei denen ich mir schon ganz genau überlegt hatte, wo und wie ich die an meinem Körper vor dem nächsten Wiegen platziere, die habe ich mal schön storniert.“

„Andere Essgestörte, die mir hier in der Klinik über den Weg gelaufen sind, gehören eher in die Kategorie ‚abschreckendes Beispiel‘. Ich möchte niemals soweit kommen, mein kalorienreduziertes Müsli aus Angst vor einer Zimmerkontrolle im Wald zu vergraben zu müssen.“

„Eines meiner größten Hobbies ist es, stundenlang durch sämtliche Supermärkte zu schlendern, um dann mit Magerquark nach Hause zu fahren… Nachts besuche ich dann die Tanke, kaufe Chips, esse drei davon und schütte den Rest der Tüte während des Autofahrens aus dem geöffneten Fenster. So krank ist das! Schäme mich für mich selbst!“

„Mein aktuelles Problem ist aber irgendwie neu. Klar hatte ich auch vorher schon Phasen in denen ich viel aß und mich daher schlecht fühlte, mir übel war etc., doch irgendwie hat meine Situation gerade ein übles Ausmaß genommen. Mir ist nur noch schlecht, gleichzeitig „kann“ ich nicht aufhören zu essen- nicht, weil ich Lust darauf habe, sondern weil mir mein Kopf sagt, dass ich muss!“

(Folgende Begebenheit trug sich bei einer sehbehinderten Person zu:) „Erst letzte Woche habe ich meiner Frau abends vorgeschwärmt, wie gut doch am Mittag die Pizza geschmeckt hat, die ich mir mit an die Arbeit genommen habe und sie meinte dann ganz trocken zu mir „Ich möchte mal wissen, was du da gegessen hast. Die Pizza liegt hier auf dem Herd, die hast du heute Morgen vergessen“. Tja, sehen müsste man können, ich stand während meiner Ausführungen nämlich nur einen Meter von der blöden Pizza entfernt und wenn ich sie gesehen hätte, dann hätte ich selbstverständlich eine andere opulente Mittagsmahlzeit erfunden, ist klar :-)“

„Ja, momentan habe ich das Gefühl, ich führe ein Doppelleben. Ich muss arbeiten gehen und irgendwie funktionieren und meine Arbeit richtigmachen. Nebenbei gibt es ständig diese quälenden Gedanken, die ich fast nicht ertragen kann. Ich fühle mich bei den Fressattacken wie ferngesteuert; Ein Teil von mir freut sich, dass ich all das nun essen kann/muss, was ich mir so lange verboten habe, aber diesen Teil möchte ich gar nicht zulassen, weil ich mich einfach nur schäme.“

„Wie du renne auch ich wie ein Duracell-Häschen durchs Leben, immer in Aktion, immer auf Kalorienverbrauch aus…Job als Bedienung! Wie gemacht dafür! Dadurch kam, dass ich mir gerne das ein oder andere Glas Wein oder Bier nach Feierabend und zur „Belohnung“ gönne. Ich rede mir ein, dass ich nach 5 Tagen Fasten am Wochenende den Alkohol nötig habe, denn nur so verliere ich die Kontrolle über meine Ernährungszwänge, gönne mir eine erhöhte Kalorienzufuhr (Beispiel gefällig :1,5kg Magerquark plus 400g Harzer Käse, dann noch etwas Trockenfleisch usw….) Der Teufelskreis nimmt seinen Lauf: Aufwachen mit schlechtem Gewissen, Sportprogramm durchziehen und wieder fasten bis zum Abend…“

„Hab das erste Mal seit Langem wieder bei MCDonalds gegessen. Keine Ahnung, wieso, da ich eigentlich nie ein wirklicher Fan von fettigen Burgern und frittierten Kartoffeln war. Ich nehme durchgehend zu und kann nicht mal sagen, ob ich das gut oder scheiße finde. Ich habe gefühlte 10 Kilo zugelegt und höre trotzdem nicht auf zu essen. Innerlich habe ich total Angst vorm nächsten Mal Wiegen bei der Psychiaterin. Keine Ahnung, warum ich mich trotzdem vollstopfe. Und zwar nicht mit so „gesunden“ Sachen, sondern mit Schokolade, Chips usw. Ich weiß, dass das genau das ist, was du im Buch beschreibst, aber irgendwie meine ich, dass ich meine ganze Disziplin verloren hab…“

„Naja, irgendwie machte es dann an einem Sonntag „klick“ und ich konnte mich nicht mehr bremsen, die besten Köstlichkeiten zu mir zu nehmen.  Was für andere selbstverständlich ist, trieb mir in diesem Moment die Freudentränen in die Augen! Marzipan, roher Mürbeteig, Brötchen, Granatsplitter und das absolute Highlight: Nusscremetorte… oder doch Lebkuchen? Spekulatius? Ich glaube, du weißt von was ich rede, oder?  Mir schmeckt alles so gut, aber ich habe das Gefühl, nie satt zu sein. Ich komme mir schon vor wie eine Kugel, kann aber nicht aufhören zu essen … will auch gar nicht aufhören, weil ich eh so lange darauf verzichtet habe. Meine Eltern haben übrigens eine Bäckerei 😉“

„Ich habe schon länger das Gefühl, dass ich nie satt werde, immer so ein komisches «Hungergefühl» in mir, obwohl ich gar nicht mehr richtig weiß, wie sich das wirklich anfühlt. Und gestern ist mir dann irgendwie der Kragen geplatzt und ich habe in kurzer Zeit drei Dinge gegessen, welche ich sonst vielleicht auf drei Wochen verteilt gegessen hätte. Es waren drei süße Dinge, welche ich mir lange verboten habe zu essen. Während und nachdem ich diese Dinge aß, habe ich mich unglaublich schlecht gefühlt, extrem geschämt und wusste nicht mehr wohin mit meinen Gedanken. Ich habe diesem unglaublich starken Gefühl nachgegeben und hatte schon nur nach diesen 3 Dingen, die ich gegessen habe, das Gefühl total die Kontrolle zu verlieren.  Auch danach war aber dieses Gefühl nicht weg; während ich diese Dinge aß, flehte ich meinen Körper an, er solle mir doch ein Zeichen geben, wenn er satt war und nicht mehr mag. Aber dieses Zeichen gab er nicht und das brachte mich schier in Verzweiflung. Denn ich wollte unbedingt, dass diese Gedanken, ständig etwas essen zu müssen und nie genug zu haben, endlich aufhörten. Also gab ich ihnen nach. Da sich aber danach keine Besserung zeigte und die Gedanken eher schlimmer wurde, wusste ich gar nicht mehr, was ich machen soll.
Heute wieder genau das Gleiche. Ich kann den ganzen Tag nur ans Essen oder Nichtessen denken. Überlege mir, mit welchen Methoden ich es umgehen oder wieder loswerden kann…“

„Als ich heute deinen Artikel gelesen habe, habe ich mich verstanden gefühlt. Und irgendetwas sagte in mir: Okay, du darfst das alles essen. Allerdings sind die anderen 100 Gefühle und Gedanken auch noch da. Als ich gelesen haben, dass dies bei dir etwa 5 Monate gedauert hat, dachte ich nur: Wie soll man das aushalten???“

„Da du das Prozedere ja bestens kennst, brauche ich ja gar nicht erst durch umschweifende Worte das zu beschreiben, was sich eigentlich nicht beschreiben lässt. Magersucht ist ja, wie du bestens weißt, ein hinterhältiges Biest und lässt sich nicht so einfach in klarer Sprache einfangen.  Wie vermutlich viele Magersüchtige, setze ich mir immer hohe Ziele und bin mir dahingehend mein größter Kritiker. Im Laufe meiner Erkrankung habe ich demnach auch das Hungern und den Verzicht „perfektioniert“. Seit einiger Zeit jedoch erlebe ich genau das Phänomen, welches du beschreibst. Ich habe Heißhungerattacken, vor allem auf Kekse, Kuchen und Schokolade. Erlaube ich mir, denen nachzugehen, folgen Zeiten der „Bestrafung“, in denen ich einen bis zwei Tage nichts esse und Ausdauersport mache. Danach das gleiche Spiel. Ein Hunger- bzw. Sättigungsgefühl stellt sich bei mir gar nicht mehr ein, so dass ich entweder nichts essen oder gar nicht mehr aufhören kann. Ich bin ratlos. Schäme mich. Auch jetzt hadere ich, nach einem gestrigen, sehr starken Essanfall, ob ich bis morgen weiterhin hungern soll, oder mich am Abendessen beteilige. Wenn ich das so geschrieben sehe, klingt es irgendwie völlig banal, aber ich hoffe, du verstehst mein Dilemma.“

„Meine Angst bezieht sich vor allem auf die Vorstellung eines Eintrags im Guinness World Record Buch für den fettesten (noch lebenden) Jugendlichen. Auch wenn all meine Therapeuten, Betreuer, Psychiater usw. mir versichern, dass sie etwas sagen würden, wenn es so weit kommen könnte, habe ich Angst davor.“

„Magersucht und Paranoia gehören für mich unmittelbar zusammen. Jede fehlende Sportminute, jedes Gramm mehr – einfach alles wird von der gesamten Öffentlichkeit wahrgenommen. Selbstverständlich stehen morgens um 4 Uhr die Menschen an den Fenstern und haben nix besseres zu tun, als auf die Sekunde zu gucken, ob ich gelaufen komme. Kein Sport und Völlerei heißt: Da kommt der „fette Versager“, ein erholter Nichtsnutz. In den letzten Wochen traue ich mich auf keine Waage, aus Angst vor der Totalverzweiflung.“

„Bei mir es verrrückterweise so, dass ich den totalen Arbeitsasketen wie ein Mantra vor mir hertrage. Ich muss müde, elend, dünn und blass aussehen (eingefallen im Gesicht), um zu zeigen, ich „gebe alles für andere“. Das ist sehr schwer zu organisieren. Parallel der 12-Stunden-Job und Familie. Dann darf das Essen nix kosten. Eher fahre ich zu drei Supermärkten, als 10 Cent zu viel auszugeben. Es ist so verrückt. Im Anzug mit Krawatte unter dem Obststand nach runtergefallenen Weintrauben suchen. Es gibt noch viel peinlichere Aktionen – die kennen wir beide. Manchmal treibt mich die Angst um, völlig zu verwahrlosen.“

„Ich arbeite mich bei allen Chancen, die sich mir bieten, wie eine Raupe Nimmersatt kreuz & quer durch sämtliche Lebensmittel. Auf alles habe ich gleichzeitig Lust: Kohlenhydrate, Fett, Zucker und wieder von vorne. Es macht mich wahnsinnig. Danach die totale Erschöpfung. Eine Stunde Schlaf, Hitzewallungen – und – erneuter Hunger und alles geht wieder los. Dann die Depression, die Selbstenttäuschung – der Schrei nach Disziplin. „Ab sofort muss sich wieder alles ändern“. Die Angst vor der Zahl auf der Waage, die Angst von Menschen angesprochen zu werden, die Angst an Esssucht zu leiden. Ich sehe (gefühlt) aus wie ein Pfannkuchen. Gleichzeitig der Neid auf alle (Magersüchtigen), die Tapfer ihre Linie halten und oftmals leichter sind als ich.“

„Nein, die Fressattacken sind nicht verschwunden, aber ich bin entspannter, denn die Anfälle sind nicht mehr so heftig. Und dass ich mit dem Esslöffel und einer Tüte Zucker (warum den Umweg über Kuchen oder so nehmen?) vorm Fernseher sitze, ist schon beinahe lange nicht mehr vorgekommen. Und ganz soooo sch** fühle ich mich auch nicht mehr…. Meistens….
Nur mit dem gesund essen klappt es noch so gar nicht. Hab mir (huch, guter Vorsatz) einen Hokkaido Kürbis gekauft. Aber immer, wenn ich ihn angucke, guckt er weg… Und ich greife zu den Süßies. Irgendwer hat da so eine blöde Fernsteuerung… Ich hab sie noch nicht entdeckt.
Hoffentlich freunden der Kürbis und ich uns an, solange er noch gut ist….
Ich hoffe, das ganze Elend hat bald ein Ende, aber ich glaube das Gefühl zu haben, das allerallerschlimmste ist überstanden.“

„Ich esse mein Zeugs meistens alleine. Wenn alle fertig sind, schmeiße ich die Essensreste in den Müll und kippe Spülmittel drüber, zu oft schon habe ich nachts Essen aus dem Müll geholt… es ist unglaublich, nachts holt einen der Hunger aus dem Schlaf. Ich sollte mich schämen, ich weiß…. ich schaffe es tagsüber mich zusammenzureißen, doch meistens holt er mich nachts ein, der Hunger, und das ist schrecklich, denn am Morgen muss ich früh raus und bin sooooo müde von der Nacht. Manchmal klaue ich mir heimlich vor dem Schlafengehen eine Tüte Lachgummi oder Schokobons aus der Küche und esse sie heimlich im Bett, damit mich niemand sieht. Denn auch dafür schäme ich mich.“

(Von einem männlichen „Normalesser“ als Antwort auf „Das große Fressen“ und die Kommentare darunter:) „Dein Text ist ergreifend, deine Beschreibungen der Krankheit nachvollziehbar erklärt und gleichzeitig bestechend ehrlich und geradeheraus. Ich finde es verblüffend, dass die meisten Kommentare hier von anderen Betroffenen sind. Ich selbst hatte nie eine Essstörung, kann aber dank Euch jetzt viel besser verstehen, wie sich das anfühlen muss. Dafür vielen Dank! Ich finde auch die andere Seite z.B. von Ulrike interessant, wie sie beschreibt, dass sie (offenbar wiederholt) belogen wurde. Ist das möglicherweise manchmal ein Teil der Krankheit? Schade, dass nur so wenige Menschen so offen über ihre Schwächen sprechen/schreiben, wie zum Beispiel wenn ihr Eurem Gegenüber nicht sagt, dass ein „Du siehst schon viel gesünder aus“ bei Euch ankommt wie „jetzt bist du fett“. Redet darüber, auch mit uns Außenstehenden. Ich möchte gerne verstehen, was Euch bewegt, auch wenn es etwas ist, was Euch Eure Essstörung halt so weismachen will. Bitte lasst euch nicht entmutigen, von denen, die Euch nicht verstehen und verurteilt sie nicht. Verurteilt auch Euch selbst nicht! Wer Schuld hat ist nämlich am Ende völlig egal. Wichtig ist, aus Eurer Situation das Beste zu machen, ganz egal wie es dazu kam.“

 

Ich freue mich, wenn ihr die Kommentar-Funktion nutzt und selbst auch einen kleinen Teil eurer Krankheitsgeschichte loslassen könnt!

17 Antworten auf „Schlimmer geht’s nimmer.“

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  7. Jeden Tag nehme ich mir vor, morgen übertreibe ich es nicht, nur um spätestens zu Mittag vom Gegenteil überzeugt zu werden. Meine ganze Disziplin ist weg und ich könnte sie nur mit vollster Überzeugung, normale Mengen zu essen, wiedererlangen, aber die hab ich nicht. Es folgen Fressattacken, egal ob ich Hunger habe oder nicht, und darauf schlechtes Gewissen, Angst und Verzweiflung. Essen ist momentan mein gesamter Lebensinhalt und allein der Gedanke daran, bald nur noch normal essen zu dürfen, treibt mir Tränen in die Augen. Beim Essen habe ich zumindest einen Funken Glücksgefühle in mir, um das länger aufrecht zu erhalten, verbringe ich Stunden damit. Meine gesamte Freizeit besteht aus stundenlangem Radfahren, egal bei welchem Wetter. Solange es draußen hell ist, fahre ich sowieso, wenn die Tage immer kürzer werden, fahre ich auch eine Zeit fast blind herum. Mich nicht zu bewegen lößt nahezu einen Panikzustand aus, da ich meine Energiezufuhr ständig zu komprensieren versuche, um ein bisschen Schadensbegrenzung zu betreiben und länger viel essen zu dürfen. Tränen überwiegen, zum Lachen ist mir fast gar nicht zumute, am liebsten esse ich, und zwar alleine, da ich mich in Gesellschaft unangenehm beobachtet fühle. Die Mengen glaubt mir kein normaler Mensch. Darüber zu reden fällt mir schwer und interessiert mich auch meistens nicht.

  8. Es tut wirklich gut die Geschichten von anderen Betroffenen zu lesen auch wenn mir natürlich jeder einzelne von Herzen leidtut.
    Ich habe mir inzwischen eine extra Handtasche zugelegt die ich immer mitnehme, wenn ich irgendwo zu einem Essen in Gesellschaft muss. In diese Tasche stopfe ich dann heimlich das meiste von meinem Essen und weil die Tasche ja extra dafür da ist finde ich es nicht so schlimm, dass sie innen schon total dreckig ist…verrückt.

    1. Oh das kenne ich.. ich musste schon massenweise Hosen und andere Klamotten wegschmeißen, weil sie einfach nicht mehr sauber zu kriegen waren.. Fettflecken gehen ja bekanntlich schlecht raus 😉
      Ich hab schon beim Klamottenkauf immer nur drauf geachtet, dass die Taschen auch groß genug sind..

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