Mein zweites Buch „DER WAHNSINN UND SEINE GEFÄHRTEN“ – Leseprobe

Wenn dein Vater sterben muss und deine Mutter sterben will – die kalte Wahrheit über meine Familientragödie

»Der Tag, an dem der Wahnsinn Einzug in meine Familie gehalten hat, war ein Tag wie jeder andere. Er zeigte sich erst lange Zeit später als das, was er war – und so vermag ich ihn nicht einmal mit einem exakten Datum zu versehen. Der Wahnsinn, so wie ihn kennen gelernt habe, hat im wahrsten Sinne des Wortes Methode und zu dieser gehört, dass er sich so lang wie möglich darum bemüht, im Verborgenen zu agieren.

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Schlimmer geht’s nimmer.

Gesammelte Anekdoten aus der Anorexie

Wie wohl die meisten Magersüchtigen dachte auch ich lange Zeit, dass all die Verrücktheiten, zu denen meine Erkrankung mich trieb, buchstäblich einzigartig seien. Durch die zahlreichen Mails von anderen Betroffenen, die ich im Zuge dieses Blogs und meiner Buchveröffentlichung erhalten habe, wurde ich eines Besseren belehrt. Die erstaunlichen Parallelen in unseren krankheitsbedingten Verhaltensweisen sind auf der einen Seite natürlich traurig. Andererseits aber spenden sie auch Trost, indem uns gezeigt wird: Wir sind mit und in unserem Wahnsinn nicht allein.

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Rettet das Wurstbrot!

Trend-Diäten als Rezept für Essstörungen

Klar, als Essgestörte sind alle Themen rund um Ernährung genau meine Schiene. Und dass ich, was das Essen betrifft, nicht „normal“ ticke, weiß ich natürlich. Den zahlreichen Zuschriften von anderen Betroffenen, die sich immer wieder mit der Frage an mich wenden, was denn nun eigentlich ein „normales“ Essverhalten sei (wir haben eine adäquate Nahrungsaufnahme ja schlichtweg verlernt), muss ich eine Antwort aus Mangel an Kenntnis leider schuldig bleiben. Mittlerweile aber bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es gar nicht zwangsläufig an meiner attestierten Anorexie liegt, dass ich von richtiger Ernährung keine Ahnung habe.

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Nimm’s light!

Warum ich in meinem Buch „FRISS ODER STIRB“ der Magersucht mit Humor begegne

Auch eine Magersüchtige kann etwas satthaben. Zum Beispiel die stotternd vorgetragenen und betont vorsichtigen Nachfragen von Freunden, wie „es denn gerade so mit dem Essen läuft“. Oder die Blicke anderer Leute in der U-Bahn, die neben Betroffenheit und Mitleid oft auch einen vorwurfsvollen Touch haben. „Schlimm sowas, aber sie hat es sich ja selber ausgesucht…“, steht auf den meisten Gesichtern geschrieben. Ne, habe ich mir nicht ausgesucht. Ich habe mich genauso wenig für die Magersucht entschieden wie Sie sich für eine Grippe.

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„To the bone“

Ein Film, der Appetit auf Magersucht macht. Eine Kritik.

Seit dem 14.07. ist der schon vorab vieldiskutierte Film „To the bone“ in Deutschland bei Netflix zu sehen – in dessen Vordergrund steht die an Magersucht erkrankte Hauptfigur Ellen, die in eine Wohngruppe für essgestörte Jugendliche einzieht. Bereits vor seinem Erscheinen hat der Film für zahlreiche Diskussionen und Proteste gesorgt, weil in ihm die Anorexie angeblich verherrlicht würde. Als ehemalige Magersüchtige (sofern man eben ehemalig magersüchtig sein kann) habe ich mir „To the bone“ aus der Perspektive einer Betroffenen anschauen können und muss sagen: Die Kritiker haben Recht.

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Die Leiden Azubi

Berufsausbildung:  Boreout im Büro und Tennisarm in der Küche

Im vergangenen Jahr blieben rund 172.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Klar, dass sich hierbei schnell der Eindruck einer arbeitsscheuen Jugend aufdrängt, die lieber an der Spielekonsole daddelt als brav in einem Betrieb malochen zu gehen. „Faulheit“ – welch wunderbar simple Begründung für die tausenden fehlenden Lehrlinge!

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Mein erstes Buch „FRISS ODER STIRB“ – Leseprobe

Kein Buch nur für Magersüchtige, sondern für jeden mit Hunger auf schwarzen Humor

Prolog: Dies ist kein Vorwort, sondern eine Vorwarnung. Ich bin Zyniker. Schon immer und wohl auch für immer. Nicht jedem Leser wird gefallen, wie ich das beschreibe, was ich hier beschreibe. Aber es handelt sich dabei eben um die Scheiße, die an meinen Schuhen klebt und ein jeder hat seine eigene Methode, sich dieser zu entledigen.
Bitte entscheiden Sie also: Lesen Sie weiter und begeben sich mit mir auf eine wahrlich aberwitzige Reise oder klappen Sie das Buch schnell wieder zu und verbleiben somit in der moralischen Unbedenklichkeitszone.

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Schulschluss! Gute Gründe, das Referendariat abzubrechen

Von platten Ärschen in einem aufgeblähten System

Mehrfach habe ich mich bereits über das Skurrilitätenkabinett Lehramtsstudium ausgelassen. Nun bin ich guter Dinge ins Referendariat gestartet, denn eines war für mich klar: Es kann nur besser werden. Was die Uni stets erfolgreich zu unterbinden wusste, würde sich hier nun nicht mehr vermeiden lassen: Ich würde etwas lernen. Tat ich auch. Ich habe gelernt, dass ich keine Lehrerin sein möchte.

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Zurück auf dem Single-Markt…

oder: to tinder or not to tinder: That is the question!

Seit einigen Monaten bin ich nach über sieben Jahren Beziehung wieder Single. Obwohl ich selbst diejenige war, die den unvermeidbaren Schlussstrich gezogen hat, saß der Schreck naturgemäß tief. Die erste Nacht im leeren Bett, der erste Abend allein vor der Glotze, verwaiste Töpfe und Pfannen, stattdessen Fertiggerichte mit dem stigmatisierenden Hinweis „EIN Teller“ oder „EINE Tasse“ – alles Neuland für mich.

Und bald schon ereilte mich der nächste Schock. Der, den ich erlitt, als ich nach schließlich aus meinem Schneckenhaus kroch und mich zum gemeinsamen Feiern an meine Single-Freundin Cora und ihre Clique hängte.

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Das große Fressen

Der steinige Weg aus der Magersucht

In Fachliteratur zum Thema Magersucht heißt es oft, der Ausstieg aus der Essstörung erfolge im Gegensatz zum Einstieg bewusst. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei mir war das etwas anders. Es kommt mir so vor, als habe die Krankheit mich aufgegeben und nicht ich sie. Die Magersucht hat ihre „Funktion“ verloren und mich verlassen – sie versucht es zumindest.

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